Ich weiss, Thanksgiving war gestern, aber wir waren den ganzen Tag unterwegs und so konnte ich nicht an den Computer.
Bevor ich von meinem ersten Thanksgiving in Amerika berichte, muss ich euch natuerlich noch erzaehlen, was ich in den Tagen zuvor so getrieben habe. Dienstag hab ich einfach meine Schultasche in die Ecke geschmissen und NICHTS gemacht! Nur relaxt (da bin ich mittlerweile ganz gut in "relaxen")! Aber am Mittwoch war so schoenes Wetter, da hab ich mich dafuer entschieden, den Garten mal gruendlich aufzuraeumen. Also hab ich nach Gartengeraete gefragt, aber Mary konnte mir nichts geben, ausser so ein typisch amerikanisches Blasegeraet, damit ich das Laub wegfegen kann und ne Gartenkralle. Ich sags euch, ich hatte so viel Spass mit dem Blas-dings-bums! Anfangs hatte ich den ganzen Dreck im Gesicht, weil ich nicht wusste, wie ich damit umgehen soll, aber nach ner Weile hatte ichs gecheckt. Im Garten war bestimmt ein halber Meter Laub!!! Das Geraet, das ich benutzt habe, war wie neu, also konnte ich mir den Rest denken. Ihr glaubt gar nicht, was wie viele Zeitungen und Kabel ich unter dem Laub gefunden hab! Wir haben sogar einen Steinweg, von dem ich nichts wusste - war ja das Laub darueber. Dann hatte ich versucht das Gras, das mittlerweile schon richtig lang war, zu schneiden, aber der Rasenmaeher funktionierte nicht, also beseitigte ich Unkraut in den neu-erschienenen Blumenbeeten -bis ich mich verletzt habe - dann war Ende im Gelaende! Ich hatte ne Blase an der Hand, von der ich nichts wusste. Das hat vielleicht geschmerzt! Aber Mary hat mich schoen verarztet. Sobald meine Hand wieder in Ordnung ist, mach ich im Garten weiter, das Wetter bietet sich dafuer supergut an!
Das Thanksgivingessen fand im Haus von Tim's Eltern um 14:00 Uhr anstatt abends um 18:00 Uhr statt, da Ben, Tim's Sohn im Krankenhaus arbeitet und um fuenf Uhr arbeiten musste, aber egal, der Tag begann schon sehr frueh. Mary klopfte morgens um sieben an meiner Tuer und weckte mich. Ich dachte, ich koennte ausschlafen! Aber da es Tradition der Familie ist, an Thanksgiving frueh aufzustehen und die "Macy's Parade" aus New York stundenlang zu gucken, musste ich aus meinem Bett kriechen und mich ins Wohnzimmer schleppen. Bis zwoelf Uhr waren wir drei Austauschschueler vor dem TV gekauert und wurden mit dem Ende der Parade, Santa Claus, endlich befreit! Ich musste dann noch meine Knoedel machen und nebenbei mit meiner Mom telefonieren. Ausserdem bekam ich noch ne Einladung von Nick und seinen Eltern, zum Abendessen vorbeizuschauen. Das hiess zwei Mal Thanksgivingessen.
Die Zeremonie selber hat mich irgendwie enttaeuscht, ich dachte immer, das ganze Essen wuerde auf dem Tisch serviert und das Familienoberhaupt schneidet den Turkey, aber so wars bei Tim's Eltern nicht - das Essen blieb in der Kueche und jeder musste sich holen, was er wollte. Die Einzigen, die wirklich interessiert daran waren, als der Turkey geschnitten wurde, waren allein Mike und ich. Waehrend dem Essen sprach auch keiner, jeder war ruhig, keine "Gaudi", nichts. Es herrschte Stille! Einfach Essen...und meine Knoedel hat keiner beruehrt - ausser ich! Ich musste ja probieren, was ich da fabriziert habe. Gegen halb fuenf rief mich Nick an und wollte wissen, ob ich bereit bin, zu seinen Eltern zu fahren. Ich hab wirklich nicht viel im Haus von Tim's Eltern gegessen, da ich wusste, dass ich nochmal essen werde, von daher war ich sogar noch ein bisschen hungrig (das Essen da war nicht sonderlich gut). Im naechsten Haus zum naechsten Essen angekommen war die Stimmung schon ganz anders: Der Fernseher lief, ein Football-Game war dran, ganz viele kleine Kinder (fuenf oder so) spielten und lachten und es roch ganz gut nach Kartoffeln und Gemuese. Da war einfach Party! Die ganze Zeremonie war auch ein bisschen einfacher, im Wohnzimmer wurde eine riesige Holzplatte mit vier schaebigen Tischbeine aufgestellt, acht Stuehle rumgestellt, eine einfache "Einweg-Tischdecke und Plastikteller benutzt. Kein grosser Schnick-Schnack oder so, jeder trank sein Getraenk aus der Dose. Ich hatte nicht einmal das Gefuehl, dass es assozial waere, was mir jetzt im Nachhinein doch ein bisschen zu denken gibt. Was mir an den zweiten Essen besser gefallen hat und mir nen besseren Eindruck hinterlassen hat, war wahrscheinlich, weil die Stimmung einfach sehr gut war, wir haben gelacht und viel ueber Deutschland und Amerika, aber auch ueber ganz normale Dinge geredet, die Zeit verging so schnell! Die Leute waren lediglich warmherzig und nett, nicht so wie die alte Roberts Familie, die eher etwas kuehler war/ist. Mein Fazit: Lieber einfacher, ohne goldenes Besteck und mit ner richtig guten Stimmung, als kuehl, streng, langweilig und in Stille Thanksgiving zu feiern. Hat mir wesentlich besser gefallen.
Ja, das sind meine Eindruecke von Thanksgiving hier in Amerika. Naechstes Jahr feiern wir das zuhause, gell!?
Schoene Gruesse aus Colorado Springs,
HEL,
eure
Franzi
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3 Kommentare:
blöder anonymer schmierfink - schreib doch mal deine scheiß-werbung woanders rein und nicht immer bei mir!!!!
hey franzi..
hast du eigentlich meine e-mail bekommen??
Ganz liebe Grüße
Ines
Klar, das feiern wir zuhause, wir wussten ja nicht, das Ihr da volle 3 Tage abfeiert wie die Irren.....das machenw wir natürlich auch!!!!
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